OstfriesischDeutsch
"elk dājt wat" sē däi jung "mīn fóóer slājt mīn mauder mīn mauder slājt mī un ik slóó däi biegen"weller.: "jeder tut etwas" sagte der Junge "mein Vater schlägt meine Mutter meine Mutter schlägt mich und ich schlage die Ferkel
"fóóer d' hest 'n hoer an 't bek" sē däi fent wor up sīn mauer hum ūtsğul un sē: "fent! sğóómst dū dī näit säeğst tēgen dīn fóóer sīn snût fan bek!"weller.: "Vater du hast ein Haar am Mund" sagte der Junge worauf seine Mutter ihn ausschimpfte und sagte: "Junge! schämst du dich nicht sagst an die Schnauze deines Vaters Mund!"
"fóóer! däi sóóek is näit t' trauen" sē däi jung dō sul h' wat mit gârd hebbenweller.: "Vater! der Sache ist nicht zu trauen" sagte der Junge da sollte er Schläge mit der Gerte bekommen
"ik bün fan hôğ ofkumst" sē däi buer "mīn fóóer is tōrnwachter"weller.: "ich bin von hoher Abstammung" sagte der Bauer "mein Vater ist Turmwächter"
"mis" sē däi maid "'t hemd sit d'r fööer"weller.: "schlimm" sagte die Magd "das Hemd sitzt davor"
"no insent" sē dat wicht "un dan fööer d' hilğkārst näit wēr" dō hār 't man äin dağ fööer d' hilğkārst westweller.: "noch einmal" sagte das Mädchen "und dann vor Weihnachten nicht wieder" da war es nur ein Tag vor Weihnachten gewesen
"strunt up d' stróóet wichter ūt 't hūs" sē däi fóóer as sīn bâjd dochters trāudentweller.: "Strunz auf die Straßen Mädchen aus dem Haus" sagte der Vater als seine beiden Töchter heirateten
"wī kunnent as brörs mitnanner lēven" sē däi jung tēgen sīn fóóer "man dū wult je näit"weller.: "wir könnten wie Brüder miteinander leben" sagte der Junge zum Vater "aber du willst ja nicht"
'n bulbred fööer d' kop hebbenein Brett vor dem Kopf haben, dummdreist sein (Spr.)
'n fóóer kan ēr tain kinner grōtmóóken as tain kinner äin fóóer unnerhollen köönentein Vater kann eher zehn Kinder aufziehen als das zehn Kinder einen Vater unterhalten können (Spr.)
'n klap fööer 't gatein Klaps vor den Hintern
'n knüet fööer 't dróód is 'n gâud róódein Knoten vor dem Faden ist ein guter Rat (Rdw.)
'n kērl fööer d' fūstein zuverlässiger Mann
'n stiek d'r fööer stēkenunterbinden, einen Riegel vorschieben, vorbeugen
'n ēten fööer d' fūstein deftiges Essen
't bäest bäin fööer!vorwärts!, vorran! (Laufspruch)
't fergājt as snäj fööer d' süenes verschwindet rasend schnell (Rdw.: "es vergeht wie Schnee vor der Sonne")
't is al ror 'n mōj kind un häil ğīn fóóerdas ist schon komisch ein schönes Kind und gar kein Vater (Spr.)
't is hum fan sīn fóóer bīmóókt dat häi sō stolt un hō'forerğ ises ist ihm von seinem Vater vermacht das er so stolz und hochmütig ist
't is net as of mī d'r sō 'n dōk fööer d' ōgen liğt ik kan hóóst häil näit säines ist genau als ob mir ein Nebelschleier vor den Augen liegt ich kann fast gar nicht sehen
't is stur föör däi kinner dat s' däi fóóer ferlōren hebbendas ist schwer für die Kinder das sie den Vater verloren haben
't kumt wal insent fööer dat däi hund sīn stērt fan daun hetbesser haben als brauchen (Spr.: "das kommt schon einmal vor das der Hund seinen Schwanz braucht")
't sit't d'r fööer nū maut 't d'r ōk döördas muss jetzt durchgezogen werden (Rdw.: "das sitzt davor nun muss es auch dadurch")
't tinkelt mī fööer d' ōgenich sehe Sternchen, ich habe ein leichtes Schwindelgefühl
Flensbörğmer Fööergeogr.: Flensburger Förde
Fräisen góón allenerğ fööer God knäjenFriesen knien nur vor Gott (Spr.)
God däi FóóerGott der Vater
Küükelüüküü! Däi rôd hóón lōk sīn gollen spōren an. Wō fēr wult dū dan rīden? Fan hir nóó Lammerdīden. Dō häi tau d' Lammerdīden kwam dō sat däi kau bī 't füer un spun dat kalf lağ in däi wäieğ un sung däi hund däi kemde d' botter däi kât wusker d' sğöddels däi fleddermūs däi feğ dat hūs däi swóólfkes drōgent d' drek d'r ūt mit höör gollen jūken bünt dat näit diek löögens? Dor achter d' grôt sğürdööer dor sattent drei hóónrūnen fööer dor bakdent s' dor brōdent s' dat bæær wul höör fersuren dor rēpent s' däi buren däi buren wurdent drunken dō dansdent säi up klumpen däi klumpen gungent stükken dō dansdent säi up krükken däi krükken gungent of dor dansdent säi up 't hof dat hof dat was sō glad dor lağğent âl buren plat.kinderr.: Kikeriki! Der rote Hahn zog seine goldenen Sporen an. Wie weit willst du reiten? Von hier in die Lombardei. Als er in die Lombardei kam da saß die Kuh beim Feuer und spann das kalb lag in der Wiege und sang der Hund der kämmte die Butter die Katze wusch die Schüsseln die Fledermaus die fegte das Haus die Schwalben trugen den Dreck hinaus mit ihren goldenen Flügen sind das nicht dicke Lügen? Da hinter dem großen Scheunentor da saßen drei Kapaunen vor da backten sie da brieten sie das Bier wollte ihnen versauern da riefen sie die Bauern die Bauern wurden betrunken da tanzten sie auf Holzschuhen die Holzschuhe gingen kaputt da tanzten sie auf Krücken die Krücken gingen kaputt da tanzten sie auf dem Hof der Hof der war so glatt da lagen die Bauern platt.
Mīn mauder kun frauer kōken wat s' wul ik at ğīn middağ wat. Dan sē mīn fóóer altīd dō mīn süsters un brörs ūt d' rōk wassent: Gif däi ârm fent man 'n drööeğ metwust un 'n piel brōd dat häi wat in sīn móóğminken kriğt.Meine Mutter konnte früher kochen was sie wollte ich aß keinen Mittag etwas. Dann sagte mein Vater immer wenn meine Geschwister aus der Küche waren: Geb dem armen Jungen nur eine trockene Mettwurst und ein kleines Stück Brot damit er etwas in seinen hungrigen Magen bekommt.
as sīn fóóer hum tau sük rēp dō hār häi d'r stünds ārğ ūt dat häi föör d' bóólje musals sein Vater ihn zu sich rief da hatte er sofort die Erkenntniss das er vor Gericht musste
attent fööer wel wēsenfür jemandem aufmerksam sein
bit fööer 't hūsbis vors Haus
d'r bün 'k flak mit fööer!da bin ich auf jeden Fall dabei!
d'r fööerdavor; hervor, hinvor
d'r fööer stóónvon etwas betroffen sein, von etwas tangiert sein (Rdw.: "davor stehen")
d'r gēv ik dīn ğīn bôn fööerda geb ich die nicht das Geringste für
d'r kwam mit 'n móól sō 'n dwirrel up dat me fööer stof näit tau d' ōgen ūt kīken kunes kam auf einmal so ein Wirbelwind auf sodass man vor Staub nichts mehr sehen konnte
d'r kōment upstünds allerlai düüveläjen in d' wērld fööeres kommen aktuell viele böse Handlungen auf der Welt vor
d'r maut me däi kieps fööer ofnēmendas ist nicht schnell getan (Rdw.: "dafür muss man die Mütze abnehmen")
d'r set ik hum 'n sğöötel fööerich werde es ihm verbieten (Rdw.: "ich setze ihnen einen Riegel davor")
d'r sit't sō 'n bost fööeres hat einen Vorsprung
dat dwirrelt mī al sō fööer d' ōgen um as of 'k häil näit recht säin kanes flimmert mir ständig so vor den Augen herum als ob ich gar nicht richtig sehen kann
dat dājt weğ as snäj fööer d' süenes verschwindet rasend schnell (Rdw.: "es taut wie Schnee vor der Sonne")
dat dē häi al fööer lütjetdas tat er schon als Kleinkind
dat ferswum fööer mīn ōgenes verschwomm vor meinen Augen
dat ferswēm fööer mīn ōgenes verschwamm vor meinen Augen
dat flakkert mī al sō fööer d' ōgen dat me häil näit örnelk säin kanes flackert mir dauernd so vor den Augen dass man gar nicht ordentlich sehen kann
dat flikkert mī al sō fööer d' ōgen dat ik hóóst häil näit säin kanes flackert mir dauernd so vor den Augen dass ich fast gar nicht sehen kann
dat flirt mī al fööer d' ōgenes flimmert mir immer vor dem Kopf
dat flittert mī fööer d' ōgen taudas flirrt mir vor den Augen umher
dat füer maut fan achter nóó fööer brānendas Feuer muss von hinten nach vorne brennen
dat heb 'k fan mīn fóóerdas habe ich von meinem Vater gelernt, das habe ich von meinem Vater geerbt
dat hemd trielt hum fööer d' moerser hat große Angst (Rdw.: "das Hemd zittert ihm vor dem Arsch")
dat het niks bóóten dat ik hum d'r fööer worsğāut hetes hat nichts genützt das ich ihn davor gewarnt habe
dat holt näit lâng fööerda kommt man nicht lange mit hin, das reicht nicht lange aus
dat is höör fóóerdas ist ihr Vater
dat is kört fööer sīn fäieğ dóóeğdas ist die Handlung eines Todgeweihten der irrational handelt weil er nichts zu verlieren hat (Rdw.: "das ist kurz vor seinem Tod")
dat is līk sīn fóóer sīn bilddas ist genau die gleiche Gestalt wie sein Vater sie besitzt
dat is sō 'n döyvel däi jung dat me sük häillös fööer hum woren mautdas ist so ein Bösewicht jener Junge dass man sich heillos vor ihm in Acht nehmen muss
dat kind bīlikt nóó d' fóóerdas Kind gleicht dem Vater
dat kind bīlikt up d' fóóerdas Kind gleicht dem Vater
dat kind het 'n diek drûl fööer d' kopdas Kind hat einen großen Mückenstich am Kopf
dat kumt man 'n häil enkeld kēr fööerdas kommt nur selten vor
dat kumt man empeld fööerdas kommt nur selten vor
dat kumt näit fóók fööerdas kommt nicht oft vor
dat kumt âl sğrikkeljoer ins' fööerdas kommt selten vor (Spr.: "das kommte jedes Schaltjahr einmal vor")
dat let't lüsterğ dō sük däi kauje fööer 't melken up d' wâjd rīgentes sieht lustig aus wenn sich die Kühe vor dem Melken auf der Weide in einer Reihe aufstellen
dat maut ērst māl worden fööer dat dat mōj word'tes muss erst schlimm werden bevor es schön wird (Spr.)
dat oel blaud kumt hóóst um fööer smachter arme Mensch kommt fast um vor Hunger
dat stājt fööerdas hält vor
dat was bītau Jân - sē Wübke - do was häi net fööer 't singen ūt kârk góónweller.: das ist am Ziel vorbei Jan - sagte Wiebke - da hatte er gerade einen Coitus Interuptus begangen
dat was fööer twei joerdas war vor zwei Jahren
dat wêr ken me an d' wind däi fóóer ken me an sīn kind däi buer un dat burinske bâjd an höör knechten un maidenman erkennt den wahren Charakter eines Menschens immer im Umgang mit anderen Mitmenschen (Spr.: "das Wetter erkennt man am Wind den Vater am Kind den Bauer und die Bäuerin an ihren Mägden und Knechten")
dat wīf is sō finnerğ fan d' natüer dat elk bâng fööer höör isdas Weib ist so bösartig vom Charakter dass jeder Angst vor ihr hat
dat āutō kwam fööer d' ampel t' stóóndas Auto kam vor der Ampel zum Stehen
dau dī d' sğūdje fööer dat dū ğīn spütters in d' klæær kriğstbinde dir eine Schürze um damit du keine Spritzer an die Kleider bekommst
dor fööergenau davor
dor heb ik sğrik fööerdavor fürchte ich mich
dor is ğīn bot fööerdafür ist kein Platz
dor set ik hum 'n päi fööerdas verbiete ich ihm (Rdw: "da setze ich ihm ein P vor")
drei dróóeğ fan fööerdrei Tage zuvor
drei dóóeğ fan fööerdrei Tag von neuem
däi 'n têv in hūs het het ōk röyden fööer d' dööerwer eine Tochter hat muss auch mit Freiern rechnen (Rdw.: "wer eine Hündin im Haus hat hat auch Rüden vor der Tür")
däi buer drift däi bäisten fööer sük hērder Bauer treibt die Rinder vor sich her
däi buer löpt altīd in sīn fóóer sīn sluerein jeder baut auf dem Erfolg und Misserfolg der Eltern auf (Spr.: "der Bauer läuft immer in den Hausschuhen des Vaters")
däi fóóerder Vater
däi fóóer föörfangt däi lēvend besfóóerder Vater schließt den lebenden Großvater der Erbschaft aus
däi fīnen bünt däi läipsten d'r hol dī fööer in achtdie Heuchler sind die schlimmsten davor nimm dich in Acht
däi jung kan nū al bēter sğäiten as sīn fóóerder Junge kann jetzt schon besser schießen als sein Vater
däi kinner bünt fööer d' dööer t' spöölendie Kinder sind vor der Tür um zu spielen
däi kinner bīārvent höör fóóerdie Kinder beerben ihren Vater
däi kinner wassent fanmörn al fööer d' süen flüeğdie Kinder waren heute morgen schon wach ehe die Sonne aufging
däi kloek gājt fööerdie Uhr geht vor
däi knuel is däi mauder fan d' mesbüelt un däi mesbüelt is däi fóóer fan d' burkeräjdie Knolle ist die Mutter des Misthaufens und der Misthaufen ist der Vater der Landwirtschaft (Spr.)
däi näit fäieğ is het fööer d' dōd ğīn nōdwer nicht todgeweiht ist hat vor dem Tod keine Angst (Spr.)
däi pêr dārtelnt fööer d' wóógendie Pferde toben vor dem Wagen
däi pêr stunnent fööer 't grôt pôrt t' snūvendie Pferde standen vor dem großen Tor und schnaubten
däi sul sük 'n gaus fööer 't knäj binnener ist sehr schweigsam (Spr.: "der sollte sich eine Gans vor das Knie binden" damit sie für ihn schnattert)
däi sük ōver annerman s' óólük frājt däi sīn äigen stājt fööer d' dööer un blājtwer sich über fremdes Unglück freut dessen eigenes steht vor der Tür und blüht (Spr.)
däi süüek liğt up bäer un däi fäieğ sit d'r fööerder Tod kommt schneller als man denkt (Spr.: "der Kranke liegt im Bett und der Todgeweihte sitzt davor")
däi wind fan fööer krīgeneine heftige Mahnung bekommen (Rdw.: "den Wind von vorne kriegen")
däi winter stājt fööer d' dööerder Winter steht vor der Tür
däi wrössem stājt hum fööer 't beker hat Schaum vorm Mund
dīn fóóer het dī gaud bīpróóltdein Vater hat dich sehr gelobt
dīn fóóer het dī gaud bīpróóltdein Vater hat dich sehr gelobt
dīn fóóer het dī gaud próóltdein Vater hat dich ziemlich gelobt
dō 'n bessem fööer d' drüppel liğt kumt däi dōdenbidderwenn ein Besen vor der Türschwelle liegt kommt der Leichenbitter (Spr.)
dō 't söndağ is dō 't söndağ is dan kōkt us mauder hērenk - fóóer kriğt dat middelstük - mauder kriğt kop un stērt - wī kinner krīgent rööeğkinderr.: wenn es Sonntag ist wenn es Sonntag ist dann kocht unsere Mutter Hering - Vater bekommt das Mittelstück - Mutter bekommt Kopf und Schwanz - wir Kinder bekommen Fischeier
dō däi fent dat wēr dājt kriğt häi fiks wat fööer d' äerswenn der Junge das wieder tut bekommt er eine Tracht Prügel
dō däi pêr fööer d' rösmöölen góónt dan krīgent säi blinddauken fööerwenn die Pferde vor die Rossmühle gespannt werden dann bekommen sie Bledetücher angelegt
dō dū mī dor wēr ā móókst kriğst dū heller wat fööer d' äerswenn du mir da noch einmal Aa machst bekommst du ordentlich was vor den Hintern
dō ik tau d' sğaul ūtkwam un mus bī fóóer an bōrd dō was 't âl annersals ich aus der Schule kam und zu Vater an Bord musste war alles anders
dō kwam däi s' fóóer up mī dóólda kam dessen Vater auf mich zu
dō stapde häi fööer un hul 'n föördrağda trat er hervor und hielt einen Vortrag
dū kriğst fut wat fööer d' bräigendu bekommst gleich einen Schlag vor den Kopf
dū kust wal 'n kind fan dīn fóóer wēsendu hast dasselbe Talent wie dein Vater (Rdw.: "du könntest wohl ein Kind deines Vaters sein")
dū maust dat sğap fööer 't fenster sğikkendu musst den Schrank vor das Fenster rücken
dū maust dī fööer hum swichtendu musst dich vor ihm beugen
dū maust dīn fóóer fróógen of dū d'r mit hen dürstdu musst deinen Vater fragen ob du mit dahin darfst
elk het nauğ fööer sīn äigen dööer t' fēgenniemand ist perfekt (Spr.: "jeder hat genug vor seiner eigenen Tür zu fegen")
elk het nauğ fööer sīn äigen dööer t' fēgenjeder hat genügend vor seiner eigenen Tür um zu Fegen (Spr.)
elker joer kört fööer d' kārsttīd ferkol ik mījedes Jahr kurz vor der Weihnachtszeit erkälte ich mich
fan fööervon vorne; von neuem, wieder; zuvor, vorher, ehedem
fan sükker baldóóden as d'r in däi tīden fan d' kunflasen föörfullent hār me fan tau fööer wal no nōjt hóóst näit höörtvon solchen Gräueltaten wie sie in den Zeiten der Conflanser Husaren vorfielen hatte man im vorhinein wohl noch fast nie gehört
fent säeğst tēgen dīn fóóer sīn bek fan snût!Junge nennst du das Maul deines Vaters Schnauze (Hinweis darauf das snût abwertend ist)
flööten fööer d' ōren hebbenrheumatische Ohrenschmerzen haben
fróóğ dīn fóóer of dū näit mit dürstfrag deinen Vater ob du nicht mitdarfst
fóóer (däi)Vater
fóóer in 't hörn is tirróód in köökenVater im Hörnstuhl ist Zierde in der Küche (Spr.)
fóóer löpt f'rupVater geht voran
fóóer mağ ik näit 'n näj bot bī mīn dróóek kōpen?Vater kann ich nicht eine neue Schnur zu meinem Drachen kaufen
fóóer un jung bünt smēdenVater und Sohn sind Schmiede
fóóer un mauderVater und Mutter
fööervor; vorn, vorne; hervor; voran; als; Zustand vom Kaatsball wenn er beim Aufschlag vor der Vorderlinie landet
fööer (däi)Förde, Fjord, von einer landwärts wandernden Gletscherzunge gegrabene Meeresbucht
fööer 'n dağzutage, ans Licht, zum Vorschein
fööer 'n däif kan me sīn döören diecht hollen man näit fööer 'n bīdräigervor einem Dieb kann man seine Türen verschließen aber nicht vor einem Betrüger (Spr.)
fööer 'n poer dóóeğvor ein paar Tagen
fööer 't gatvor dem Loch
fööer 't hūs stóónt môj blöymenvor dem Haus stehen schöne Blumen
fööer 't recht sitteneinen Rechtsstreit austragen
fööer 't singen tau d' kârk ūt góónCoitus Interuptus begehen (Rdw.: "vor dem Singen aus der Kirche gehen")
fööer Kārstvor Christus, Ante Christum natum
fööer Sünnermārten is me sīn kauje niks sğüllerğvor Sankt Martin müsse die Kühe nicht zugefütter werden (Spr.: "vor Sankt Martin ist man seinen Kühen nicht schuldig")
fööer alsvor allem, über alles
fööer blīdenvor Freude
fööer būten góónnach draußen gehen
fööer d' bânkaus der Lehre, wie gelernt
fööer d' bânk säegtso wie ich das gelernt habe
fööer d' bóólje fersğīnenvor Gericht erscheinen
fööer d' fröst hebbent wī 'n rēt in d' müer krēgenvor dem Frost haben wir einen Riss in der Mauer bekommen
fööer d' fäind täjenvor den Feind ziehen
fööer d' fūstbereit, zur Hand; fig.: zuverlässig, tüchtig; fig.: derb, deftig von Speisen oder Getränken
fööer d' kopan der Stirn
fööer d' mētnach Wunsch, gelegen
fööer d' wind anforenvor dem Wind fahren, mit Rückenwind fahren
fööer d' wind sājelnmit dem Windesegeln; fig.: glücklich leben, Glück im Leben haben
fööer d' êrst upslağvor dem ersten Wimpernschlag
fööer datbevor, vordem, ehe
fööer dat häi kumt góó ik taubevor er kommt gehe ich los
fööer dat ik dor hen góónehe ich dahin gehe
fööer dat kārsten wassent däi oel Fräisen häiden däi Wôd Dunner un anner Gōden hārentvor der Christianisierung waren die alten Friesen Heiden welche Wotan Donar und andere Götter hatten
fööer dağ un dóóeğsehr früh am Morgen, vor Sonnenaufgang (Rdw.: "vor Tag und Tagen")
fööer dağ un dāusehr früh am Morgen, vor Sonnenaufgang (Rdw.: "vor Tag und Tau")
fööer disservor diesem, ehedem
fööer dööervor der Tür; außerhalb des Hauses, draußen
fööer dûn lüü un wóógens maut me ūtwīkenvor betrunkenen Menschen und Wägen muss man ausweichen (Spr.)
fööer dōk un dağsehr früh am Morgen (Rdw.: "vor Nebel und Tag")
fööer joer un dağvor einigen Jahren
fööer joren is hir 'n oer sğōten worden däi acht faut flüğt hārvor Jahren wurde hier ein Adler geschossen der acht Fuß Spannweite hatte
fööer kopke un sğöddel kōmenin einem Gasthaus bewirtschaftet werden
fööer langwîlaus Langeweile
fööer mennerğ jorenvor vielen Jahren
fööer niks stielstóónalles wagen dürfen, vor keinem Verbrechen zurückschrecken, vor nichts zurückschrecken (Rdw.: "vor nichts still stehen")
fööer sük góónvor sich gehen
fööer sğelms un gāudäiven kan me sük no woren man fööer hūsdäiven näitvor Schelmen und Taschendieben kann man sich noch schützen aber vor Hausdieben nicht
fööer sō 'n duem kērl höfst näit bâng wēsenvor so einem dummen Mann brauchst du keine Angst haben
fööer wat anlōpengegen etwas laufen
fööer ānker liegenvor Anker liegen
fööl-fööer-d'-moers (däi)viel vorm Arsch, sexuell übergriffige Person
getūt fööer d' ōrenSauen vor den Ohren
heller wat fööer d' äers krīgentüchtig Schläge vor den Hinter kriegen
hest dū mīn fóóer un mauder ōk säi up dat lütje bööntje - breng mī 'n sööntjehast du meinen Vater und Mutter auch gesehen auf dem kleinen Dachboden - bring mir ein Söhnchen
hir fööerhiervor
hop hop hop wichtje spant höör pērdjes an bâjd fööer d' wóógen wō fēr wil säi jóógen?hopp hopp hopp Mädchen spannt ihre Pferdchen an beide vor den Wagen wie weit will sie fahren? (Kinderspruch)
häi blēv fööer d' dööer bīstóóner blieb vor der Tür stehen
häi bun sük 'n befke fööerer legte sich eine Fliege an
häi böört d'r geld fööerer verlangt Geld dafür
häi bīhöörde dat as êrst t' daun wat sīn fóóer hum bīfōlen hārer war dazu verpflichtet es als erstes zu tun was sein Vater ihm befohlen hatte
häi bīrēp sük up sīn fóóer sīn bīfēler berief sich auf den Befehl seines Vaters
häi bīstājt as botter fööer d' süener hält nicht lange durch (Rdw.: "er besteht wie Butter vor der Sonne")
häi ferful fööer langwîl up allerlai dumhaidener verfiel vor Langeweile auf allerlei Dummheiten
häi gōjt hum dat baudel fööer d' fautener wirft ihm den Kram vor die Füße
häi het 'n bred fööer d' koper ist dumm (Rdw.: "er hat ein Brett vor dem Kopf")
häi het 'n slağ fööer d' bräigen krēgener hat einen Schlag vor den Kopf bekommen
häi het 't fööer d' snēer schafft das schon (Rdw.: "er hat das vor der Schneide")
häi het 't um sīn fóóer dóóner hat es wegen seines Vaters getan
häi het dat sō drok as 'n häen fööer póóskeer hat es sehr eilig (Rdw.: "er hat es so eilig eine Henne vor Ostern")
häi het dat sō drok as däi hauner fööer póóskeer hat es sehr eilig (Rdw.: "er hat es so eilig wie die Hühner vor Ostern")
häi het fööer d' bóólje wester ist vor Gericht gewesen
häi het hum d' stok fööer d' dööer stelter hat ihn zurechtgewiesen (Rdw.: "er hat ihm den Stock vor die Tür gestellt")
häi het häil ğīn undsağ fööer sīn fóóerer hat gar keinen Respekt vor seinem Vater
häi het sük 'n bûl fööer d' kop stöt'ter hat sich eine Beule an den Kopf gestoßen
häi het sīn āutō fööer d' sğüer ofstelter hat sein Auto vor der Scheune abgestellt
häi het wat fööer d' büks krēgener hat Schläge bekommen (Rdw.: "er hat etwas vor die Hose bekommen")
häi het wat fööer d' dûmer hat Macht (Rdw.: "er etwas vor dem Daumen")
häi hóólt däi düüvel fööer d' häel weğer schreckt vor nichts zurück (Rdw.: "er holt den Teufel aus der Hölle")
häi hār fær pêr fööer d' slēer hatte vier Pferde vor dem Schlitten
häi hāut hum däi dööer fööer d' nööes diechter erteilt ihm eine Absage (Rdw.: "er schlägt ihm die Tür vor der Nase zu")
häi is bâng fööer 'n dôd kīwiter ist sehr ängstlich (Rdw.: "er hat Angst vor einem toten Kiebitz")
häi is hum t'fööer kōmener ist ihm zuvorgekommen
häi is häil näit bâng fööer hum häi sal hum wal ferputsener hat keine Angst vor ihm und wird ihn schon zurechtweisen
häi is kört fööer sīn fäieğ dóógener ist todgeweiht (Rdw.: "er ist kurz vor seinem Tod")
häi is näit fóótbor fööer d' koelgegen die Kälte ist er unempfindlich
häi kan ā fööer bäi näit tellener ist nicht wirklich schlau (Rdw.: "er kann nicht A vor B sagen")
häi kikt sō bīster ūt dat me hóóst bâng fööer hum worden suler schaut so garstig aus das man fast Angst vor ihm haben muss
häi kist as däi düüvel fööer 't göötgater ist sehr aggressiv (Rdw.: "er fletscht die Zähne wie der Teufel vorm Gießloch")
häi kriğt bladders fööer d' moers fan 't sittener ist sehr faul (Rdw.: "er bekommt Blasen am Arsch vom sitzen")
häi kriğt heller wat fööer d' bükser bekommt ordentlich was vor den Hintern
häi kriğt wat fööer d' blânk äerser bekommt Schläge auf den blanken Hintern
häi kriğt wat fööer d' bükser bekommt Schläge (Rdw.: "er bekommt etwas vor die Hose")
häi kriğt örnelk wat fööer sīn achterkastēler bekommt ordentlich was vor den Hintern
häi krēğ 'n flik fööer d' äerser bekam einen Schlag vor den Hintern
häi krēğ 't blassen as häi höörde dat sīn fóóer 'n slağ krēgen hārer bekam einen Schrecken als er hörte das sein Vater einen Schlaganfall erlitten hatte
häi kun sük wal bâng móóken fööer dīer könnte sich glatt vor dir fürchten
häi led hum fööer d' dööerer führte ihn nach draußen
häi let't līk as sīn fóóerer sieht genauso wie sein Vater aus
häi let't net as sīn fóóerer sieht genau wie sein Vater aus
häi let't sō finnerğ un poknorerğ in 't siecht dat me hóóst bâng fööer hum worden suler sieht so pickelig und pockvernarbt im Gesicht aus dass man fast Angst vor ihm haben sollte
häi liğt fööer d' läest ānkerer klammert sich an seine letzte Hoffnung (Rdw.: "er liegt vor dem letzten Anker")
häi liğt fööer sīn bäest ānkerer liegt im Sterben, es gibt keine Aussicht auf Genesung (Spr.: "er liegt vor seinem letzen Anker")
häi lēvt sō stiel in sīn äinerğkaid fööer sük hener lebt so still und allein vor sich hin
häi maut fööer hum dūkener muss sich ihm unterordnen
häi mus fööer d' biljērens stóón blīvener musste vor den Schranken stehen bleiben
häi móókt sīn fóóer t' 'n ērelk maner macht seine Vater zu einem zuverlässigen Mann
häi nimt hum dat brōd fööer d' mund weğer nimmt ihm alles Wichtige weg (Rdw.: "er nimmt ihm das Brot vor dem Mund weg")
häi nimt hum dat läest brōd fööer d' mund weğer nimmt ihm alles was er hat (Rdw. "er nimmt ihm das letzte Brot vor dem Mund weg")
häi nimt ğīn blad fööer d' munder sagt was er denkt, er spricht Dinge offen aus (Rdw.: "er nimmt kein Blatt vor den Mund")
häi ort häil nóó sīn fóóerer ähnelt ganz seinem Vater
häi ort nóó sīn fóóerer ähnelt seinem Vater
häi prōt't nōjt ōver sīn fóóerer spricht nie über seinen Vater
häi pīpt al dō häi ōk man 'n wind dwārs fööer d' moers hetihm ist alles zu anstrengend (Rdw.: "er pfeift schon auch wenn er nur einen Wind quer vorm Arsch hat")
häi sit't däi häiel dağ fööer 't fenster t' brielener sitzt den ganzen Tag vorm Fenster und hält Ausschau
häi sit't fööer 't slöödelgat tau lurener sitzt vor Schlüsselloch und horcht
häi slājt häil sīn fóóer nóóer ähnelt ganz dem Vater
häi smēt hum d' häiel brads fööer d' fautener warf ihm den ganzen Plunder vor die Füße
häi sprung hóóst an d' böön fööer blīdskuper sprang fast an die Decke vor Freude
häi stun fööer mīer stand vor mir
häi stöönt sük up fóóer sīn gelder stützt sich auf das Geld seines Vaters
häi stājt d'r fööer as 'n oes fööer d' bārğer ist ratlos (Rdw.: "er steht davor wie ein Ochse vor dem Berg")
häi stājt fööer 't hūser steht vor dem Haus
häi stājt fööer 't pôrt un kan ğīn inlóót krīgener steht vor dem Tor und kann keinen Einlass bekommen
häi stājt fööer mīer steht vor mir
häi sğrikt fööer niks t'rüeğer schreckt vor nichts zurück
häi sğrikt nārnds fööer t'rüeğer schreckt vor nichts zurück
häi trielde fööer nōder zitterte vor Angst
häi undsağ sük d'r fööer dat t' dauner scheute sich davor es zu tun
häi undsüğt sük fööer nikser scheut sich von nichts
häi wul mī d'r tau ōverhóólen dat ik mīn fóóer geld weğnēmen suler wollte mich dazu überreden meinem Vater Geld wegzunehmen
häi wul wal fööer blīdskup ūt d' hüet forener wollte vor Freund aus dem Häuschen fahren
häi wus fööer finnerğkaid näit wat häi höör föör kwóóds andaun suler wusste vor Bösartigkeit gar nicht was er ihn Böses antun sollte
häi wus fööer āngst näit wor hener wusste vor Angst nicht wohin
häi wus sük fööer blīdskup häil näit tau bārgener wusste vor Freude gar nicht wie ihm bekam
häi wäit fööer ferfrētenhaid näit wat häi wal upstellen saler weiß vor Mutwille nicht was er ausfressen soll
höör fóóer is läip ollerwērldskihr Vater ist sehr altmodisch
hāu hum äien fööer d' hasses!schlag ihm vor den Kopf!
ik böör d'r ğīn geld fööerich will kein Geld dafür haben, ich machen das umsonst
ik bün bâng fööer 'n brand dō wī dat hūs mit sträj bīdekkentich habe Angst vor einem Brand wenn wir das Haus mit Stroh bedecken
ik bün d'r fīs fööer um 'n hóóes t' ētenich mag keinen Hasen essen
ik ferhöyd mī d'r näit fööerich bin darauf gefasst
ik heb hum däi staul fööer d' dööer set'tich habe ihn hinausgeworfen (Rdw.: "ich habe ihm den Stuhl vor die Tür gesetzt")
ik heb mī in d' sğaul tūk hollen un nōjt wat mit stok krēgen sō bâng was ik fööer d' mesterich habe mich in der Schule still gehalten und nie etwas mit dem Stock bekommen so viel Angst hatte ich vor dem Lehrer
ik heb sō 'n floer fööer d' ōgenich habe so einen Schleier vor den Augen
ik hār däi kērl fööer mī stóónich hatte den Mann vor mir stehen
ik kan hum fööer mīn ōgen näit säinich mag ihn nicht (Rdw.: "ich kann ihn vor meinen Augen nicht sehen")
ik kan mī 't häil näit mēr denken wō 't fööer dārterğ joer in d' wērld lētich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wie es vor dreißig Jahren in der Welt aussah
ik kan mī fööer pīn nät bārgenich weiß mir vor Schmerzen nicht mehr zu helfen
ik kan niks fööer hum ferdēgenich kann nichts vor ihm verheimlichen
ik lieğ t' dröömen fan mīn fräej tīd an d' Flensbörğmer Fööerich liege und träume von meinem Urlaub an der Flensburger Förde
ik säin hum läiver fan achter as fan fööerer kann mir gestohlen bleiben (Rdw.: "ich sehe ihn lieber von hinten als von vorne")
ik wil 't fööer hum upfóótenich will es vor ihm aufnehmen
ik wil d'r ğīn böerğ fööer säegen dat häi sīn sğüllen bītóóltich will nicht dafür bürgen damit er seine Schulden bezahlt
ik wil hum 'n stiek d'r fööer settenich will mich an ihm rächen
ik wil hum d'r 'n dam fööer setten wor häi achter blīven salich werde es ihm verbieten (Rdw.: "ich werde ihm einen Damm davorsetzen hinter dem er zu bleiben hat")
ik wul gērn mit man ik dür mīn fóóer näit fróógen of ik mit jau góón dürich würde gerne mit aber ich wage es nicht meinen Vater zu fragen ob ich mit euch gehen darf
ik wäit näit wō dat geböört is man t'móól hārent wī dat lütje sājelbōt dwārs fööer d' bauğich weiß nicht wie es passiert ist aber plötzlich hatten wir das kleine Segelboot quer vor dem Bug
in 't fööerim voraus; zuvor
in 't fööer bītóólenim voraus bezahlen
in 't fööer kōmenzuvorkommen
in fööervoraus, im Voraus; im Vorteil, übertreffend; vorläufig
in sīn fóóer sīn hūsim Haus seines Vaters
in us bürskup fālt sō wat näit fööerin unserer Wohngegend kommt so etwas nicht vor
kertæær fööer nēgenViertel vor neun
kinner fan willen dēdent wat fööer d' billeneigensinnige Kinder bekommen einen Klaps auf den Hinter (Spr.)
kinner fan willen krīgent wat fööer d' billenKinder die immer nur wollen bekommen was vor den Hintern (Spr.)
kört fööer höör dōd het säi âl höör släecht dóóden bīlēdenkurz vor ihrem Tod hat sie all ihre schlechten Taten bekannt
kāst minsken blōt fööer d' kop kīken man näit d'r indu kannst Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht hinein (Spr.)
kīkt fööer jau kīkt achter jau kīkt an bâjd sīden tau!kinderr.: schaut vor euch schaut hinter euch schaut an beiden Seiten! (beim Versteckspiel)
mauder un fóóerMutter und Vater
me kan däi botter fööer firerğkaid hóóst näit ētenman kann die Butter vor Ranzigkeit fast nicht essen
me maut sō lâng ārbaiden bit âl fingers līk lang bünt - wat hollent hum ōk fööer d' kraissóóeğman muss so lange arbeiten bis alle Finger gleich lang sind - einige halten sie vor die Kreissäge (Spr.)
mit 'n poer trēden stun häi fööer d' dööermit ein paar Schritten stand er vor der Tür
mī flikkert 't fööer d' ōgenmir flackert es vor den Augen
mīn fóóer bräjt mīn mauder bräjt man ik prōt rājn d'r ūtmein Vater spricht das R falsch aus meine Mutter spricht das R falsch aus aber ich spreche es sehr rein aus (Spr. mit falscher und richtiger Aussprache des ostfriesischen R)
mīn fóóer was ērst sestain as häi suldóót worden musmein Vater war erst sechzehn als er Soldat werden musste
nóó 't ferkäisen is fööer 't ferkäisennach der Wahl ist vor der Wahl (Spr.)
nóó fööernach vorne
nóó un fööernach und nach, allmählich
och hēr jóó! spek fööer un brōd nóó!oh ja! Speck zuerst und Brot zuletzt
of un tau maut ''n kind ''n lütje slağ fööer d' äers hebben dō 't näit umlīk wilab und zu muss ein Kind einen Klaps vor den Hintern bekommen wenn es nicht gehorchen will
oller gājt fööer un wen 't ōk nóó d' gâlğ gājtdas Alter schreitet kontinuierlich vorran (Spr.: "das Alter geht vorran, auch wenn es zum Galgen geht")
pal fööer d' windgerade vor den Wind
pestōr prēkt man insent fööer sīn geldich werde es nicht wiederholen (Rdw.: "der Pastor predigt nur einmal für sein Geld")
piesen gājt fööer 't dansenerst die Arbeit dann das Vergnügen (Spr.: "urinieren geht vor tanzen")
pīlóónt pīlóónt platfaut - fóóer dōd - mauder dōd - gājt in d' slōd góódert brōdkinderr.: Entchen Entchen Plattfuß - Vater tot - Mutter tot - geht in den Graben sammelt Brot
swîn mautent fööer 't slachten äin dağ smachtenSchweine müssen vor dem Schlachten einen Tag hungern (Spr.)
säet gājt fööer sieb - sieb gājt fööer swetdas Pfandrecht geht vor dem Vorkaufsrecht des Verwandten - das Vorkaufsrecht des Verwandten geht vor dem des Grenznachbarn (ostfriesisches Vorkaufsrecht)
säi brengent däi rechter däi kwessje fööersie tragen dem Richter den Streit vor
säi hebbent däi hund weğgēven um dat höör lütje dochter sō bâng fööer hum wassie haben den Hund weggegeben weil ihre kleine Tochter solche Angst vor ihm hatte
säi stóónt d'r net sō fööer as wīsie sind genauso betroffen wie wir
säi sğeddent sük fan fööer drei joersie haben sich vor drei Jahren geschieden
säi wäit fööer fīlainerğkaid näit wor säi anner lüü kwäelen saldie ist so boshaft dass sie gar nicht weiß wen sie als nächstes quälen soll
sük fööer niks bâng móókenvor nichts zurückschrecken
sük fööer wat bâng móókensich vor etwas fürchten
sük fööer wel bâng móókensich vor jemandem fürchten
sünner us fóóer hār dat näit lüktohne unseren Vater wäre es nicht geglückt
süüs mīn lam süüs mīn lam mauder wul kīken of fóóer kwam fóóer was sō fēr weğlōpen wul us kindje stēvels kōpen mit stēvelkes sō mōj un blank löpt us kindje d' dêl bīlangs strumpelt ōver 'n stäintje dē sük sēr an bäintje strumpelt ōver 'n stokje dē sük sēr an kopke bäep pūst dan bētert 't wēr nū dājt kindje 't häil näit sērstill mein Lamm still Mutter wollte schauen ob Vater kam Vater war so weit weggelaufen wollte unserem Kindjen Stiefel kaufen mit Stiefelchen so schön und blank läuft unser Kindchen die Diele entlang stolpert über ein Steinchen verletzte sich das Beinchen stolpert über ein Stöckchen verletzte sich das Köpfchen Oma pustet dann wird es wieder besser nun tut dem Kindchen garnichts mehr weh (Kinderlied)
sğūv-fööer-d'-dûm (dat)scherzh.: schieb vor dem Daumen, Geld
sīn fóóer düüvelæærde fērder 't elfürtje ful ūtsein Vater schimpfte weiter die Teezeit viel aus
sīn fóóer het däi häiel burenplóóets fersōpensein Vater hat den ganzen Bauernhof versoffen, sein Vater hat den ganzen Bauernhof durch seine Trunksucht verspielt
sīn fóóer is mit 't āutō melöörsein Vater ist mit dem Auto verunglückt
sīn fóóer was seiman un is up d' säj blēvensein Vater war Seemann und ist den Seemannstod gestorben
sō 'n baldóóderğ dīk däi wī hir fööer d' Westermārsk liegen hebbent sul me mäinen kun nōjt wēr döörbrēkenso einen gewaltigen Deich den wir hier vor der Westermarsch liegen haben sollte man meinen könnte nie wieder durchbrechen
sō hen un wen kumt dat insent fööerso hin und wieder kommt das mal vor
t'fööerzuvor, vorher
tsiptsaptsīpken wenner wult dū rīpken? fööer mâj? nóó mâj? elker föögel läeğt sīn âj! kūkūk wul ğīn nüstje móóken! wäit dat altīd mōj t' róóken! läeğt sīn âj in anner nüst! kūkūk sğōjer däi dū büst!kinderr.: Vogelbeere wann willst du reifen? vor dem Mai? nach dem Mai? jeder Vogel legt sein Ei! Kuckuck wollte kein Nestchen machen! weiß es immer gut zu treffen! legt sein Ei in ein anderes Nest! Kuckuck Betrüger der du bist! (beschwörender Kinderreim bei der Fertigstellung einer Flöte aus einer Vogelbeere)
twei üren fööer d' tīdzwei Stunden zu früh
um dat t'fööer t' kōmenum dem zuvor zu kommen
us fóóer het altīd föör us sörğtunser Vater hat immer für uns gesorgt
us fóóer het up d' üüterdīk drei täilings un fīf wiel óónten sğōten düs het us mauder nū wārk mit dat rubbenunser Vater hat auf dem Außendeichsland drei Krickenten und fünf Stockenten geschossen weshalb unsere Mutter jetzt Arbeite mit dem Rupfen hat
us fóóer is in fööl dingen ūt d' oel kiestunser Vater ist in vielen Dingen altmodisch
us fóóer jööselde altīd fan däi upsôrd wīnen in Frankrīkunser Vater schwärmte immer von den erlesenen Weinen in Frankreich
us fóóer kumt föör d' kösten upunser Vater kommt für die Kosten auf
us fóóer maut föör säes kinner sörgenunser Vater muss für sechs Kinder sorgen
wacht dī d'r fööer!hüte dich davor!
walēr snēdent däi fräisk wīven dat brōd fööer d' bostfrüher schnitten die friesischen Frauen das Brot vor der Brust
wat fööer d' bräigen krīgeneinen Schlag vor den Kopf erhalten
wat stelt dat bild fööer?was stellt die Abbildung dar?
wel in fööer wēsenjemandem voraus sein, jemandem gegenüber im Vorteil sein, jemanden übertreffen, einen Entwicklungsvorsprung haben
wor allenerğ fööer stóónallein mit etwas sein
wor dī d'r fööer!hüte dich davor!
wor fööerwovor
wor ik hūd heb d'r het häi 'n bred fööer d' koper ist sehr dumm (Rdw.: "wo ich Haut habe hat er ein Brett vor dem Kopf")
wī hebbent al pêr kotsen säin un dat fööer d' aptäikwir haben schon alles erlebt (Rdw.: "wir haben schon Pferde kotzen gesehen und das vor der Apotheke")
wī hebbent fan us fóóer slóógen krēgenwir haben von unserem Vater Schläge bekommen
wī mussent fööer 'n büelt häiet füren stóónwir mussten viel durchmachen (Rdw.: "wir mussten vor einer Menge heißer Feuer stehen")
wī spandent däi pêr fööer d' wóógen un trukkent löswir spannten die Pferde vor den Wagen und zogen los
wī willent fööer d' winter us törf in hūs hebbenwir vollen vor dem WInter unseren Torf im Hause haben
wō kan me an 't wust säin wor achter of fööer is? antern: me maut s' sük ōver d' sğullers hangenwie kann man bei einer Wurst vorne und hinten erkennen? Antwort: man muss sie sich über die Schultern hängen
âl fööer 't mēt!alles in Ordnung! (Rdw.: "alles vor dem Messpunkt!")
ēven fööer 't sğuer in hūs kōmenjemandem kurz vor knapp aus der Patsche helfen (Rdw.: "gerade vor dem Schauer Zuhause ankommen")