Ostfriesisch | Deutsch | |
"däi wīndrūven mağ ik näit ēten" sē däi fos dō hungent s' hum t' hōğ | weller.: "die Weintrauben mag ich nicht essen" sagte der Fuchs da hingen sie ihm zu hoch | |
"ik bün fan hôğ ofkumst" sē däi buer "mīn fóóer is tōrnwachter" | weller.: "ich bin von hoher Abstammung" sagte der Bauer "mein Vater ist Turmwächter" | |
'n hôğ bōm fangt fööl wind | wer hoch steigt kann tief fallen (Spr.: "ein hoher Baum fängt viel Wind") | |
'n hôğ müer | eine hohe Mauer | |
'n hôğ süecht hóólen | einen tiefen Seufzer tun | |
'n hōğ bäist | Regierungsmitglied, hoher Beamter, ein wichtiger Mensch (Rdw.: "ein hohes Tier") | |
't löpt hum d' rüeğ bī hōğ as pütwóóter | er schaudert sich davon (Spr.: es läuft ihm kalt den Rücken hoch wie Brunnenwasser") | |
Emders! Lóót't jau flāgen wājen näit tau hōğ un näit tau bräid! Dan me wäit 't dat je dat s' prājent altīd ōver lük un läid! | Emder! Lasst eure Flaggen wehen nicht zu hoch und nicht zu breit! Denn man weiß ja das sie rufen immer von Glück und Leid! | |
Hôğ | geogr.: Hooge | |
Hôğ Brinken | geogr.: Hooge Brinken | |
Hôğ Bânk | geogr.: Hohe Bank | |
Hôğ Ennen | geogr.: Hoheenden | |
Hôğ Esk | geogr.: Hoheesche | |
Hôğ Gâls | geogr.: Hohejohls | |
Hôğ Gâst | geogr.: Hohegaste | |
Hôğ Hâjd | geogr.: Hohe Heide | |
Hôğ Hörn | geogr.: Hohehörn | |
Hôğ Höst | geogr.: Hohehorst | |
Hôğ Knechtsand | geogr.: Hoher Knechtsand | |
Hôğ Laugen | geogr.: Hohe Dörfer, Hooge Loogen, Sammelbezeichung für die alten Dörfer der ostfriesischen Geest | |
Hôğ Rif | geogr.: Hohes Riff | |
Hôğ Sand | geogr.: Hoher Sand | |
Hôğ Weğ | geogr.: Der hohe Weg | |
Hôğ Weğ | geogr.: Hoheweg | |
Hôğ Wâl | geogr.: Hohewall | |
Hôğ Wārf | geogr.: Hohewarf (Moormerland); geogr.: Hohewarf (Jever); geogr.: Hohewarf (Schortens) | |
Hāuemer Hôğ | geogr.: Hauener Hooge | |
Wangerōğ däi sğôn Spīkerōğ däi krôn Langerōğ is 'n botterfat Baltrem is 'n sandgat Nördernäj dat rōverland Jüüst is dat tōverland Börkemer melken kauje un brūkent drek as brand Röttemōğ dat aierland Münkōğ dat baierland däi Amlanner sğalken hebbent stōlen drei balken 's óóvends dō däi móón was rēsen däi gâlğ sal höör wóópen wēsen up Sğēlen stājt 'n hôğ tōrn Fleiland het sīn nóóm ferlōren Tessel liğt in 't seigat däi lüü fan d' heller sēdent dat | Wangerooge die Saubere Spiekeroog die Krone Langeoog ist ein Butterfass Baltrum ist ein Sandloch Norderney das Räuberland Juist ist das Zauberland Borkumer melken Kühe und nutzen Dreck zum Heizen Rottumeroog das Eierland Schiemonikoog das Glockenland die Ameländer Schalken haben gestohlen drei Balken abends als der Mond stieg der Galgen soll ihre Waffe sein auf Terschelling steht ein hoher Turm Vlieland hat seinen Namen verloren Texel liegt in einer Strömungsrinne die Leute von Vordeichsland sagen das (Spr. für alle ostfriesischen und westfriesischen Inseln) | |
d'r gājt hum ğīn säj t' hōğ | da ist ihm kein Weg zu weit (Rdw.: "da ist ihm keine Woge zu hoch") | |
d'r löpt sō 'n kruem weğ hōğ | da läuft so ein krummer Weg hinauf | |
d'r sit't fandóóeğ sō 'n dīnen in 't wóóter dat wī wal hóóst 'n hôğ flaud ferwachten wēsen köönent | heute ist so ein Seegang im Meer dass wir beinahe eine hohe Flut erwarten können | |
dat hôğ wōrd maut d'r t'läest ūt | das Geständnis kommt zuletzt | |
dat hōğ nōrd | der hohe Norden | |
dat lütje wicht klāutert bī d' bōmen hōğ as 'n kât | das kleine Mädchen klettert die Bäume hinauf wie eine Katze | |
dat sğip het 'n hōğ brōd | das Schiff hat ein hohes Bord | |
däi appel hangt hōğ | der Apfel hängt hoch | |
däi appel hangt sō hōğ dat ik hum man ēven krīgen kan | der Apfel hängt so hoch das ich ihn gerade so erreichen kann | |
däi appels hangent sō hōğ dat ik s' näit bīspringen kan | die Äpfel hängen so hoch dass ich sie nicht springend erreichen kann | |
däi dīnens lōpen sō hôğ up | die Wellen laufen hoch auf | |
däi helm fan Klóósōm is äin mēter hôğ tüen fan sğóópspels kobfēren un kobjūken | der Helm von Klaasohm ist eine Meter hohe Tonne aus Schafspelz Möwenfedern und Mövenflügeln | |
däi hôğ sğaul liğt an d' Tündróógerstróóet | das Gymnasium liegt an der Königsstraße | |
däi oel kērl maut altīd fan d' hôğ tōrn blóósen | der alte Mann muss immer prahlen | |
däi räjen liegent in 't hôğ gres | die Rehe liegen im hohen Gras | |
däi stājt hum hōğ in 't rēken | er genießt bei ihm hohes Ansehen | |
däi tērent fan däi hôğ bōm | sie bedienen sich schon ihrer Geldreserven (Spr.: "sie zehren vom großen Baum") | |
dō däi snäj fan 't hôğ sğürdak fālt klingt dat as of 't grummelt | wenn der Schnee vom hohen Scheunendach fällt klingt es als ob es donnert | |
dō me bōnen un ārften un sō wat kriğt dat is gaud as dóógelk köst man dō d'r 'n hôğ hilgendağ of anners 'n hochtīd is dan maut d'r wat anners upsğaft worden | wenn man Bohnen und Erbsen oder soetwas bekommt ist das gut als alltägliche Kost aber wenn ein Heiligentag oder ein anderer kirchlicher Feiertag ist dann muss etwas anderes aufgetischt werden | |
dō wī man ğīn hôğ wóóter krīgen wī hebbent däi häiel dağ nōrdōster wind | hoffentlich bekommen wir kein Hochwasser wir haben den ganzen Tag Nordostwind | |
fan d' hôğ tōrn blóósen | prahlen (Rdw.: "vom hohen Turm blasen") | |
fan däi hôğ bōm tēren | vom Kapital zehren, von der Hand in den Mund leben, vom Erworbenen leben (Spr.: "vom hohen Baum zehren) | |
häi het d'r läip unner lēden dat häi as ārbaiderkind näit up d' hôğ sğaul góón kun | er hat sehr darunter gelitten dass er als Arbeiterkind nicht aufs Gymnasium gehen konnte | |
häi het mī dat hōğ un dür fersēkert dat dat däi râjn worhaid was | er hat mir hoch und heutig versichert das es die reine Wahrheit wäre | |
häi is hōğ in d' täel | er genießt hohes Ansehen | |
häi sit hōğ un drööeğ | er ist sicher (Rdw.: "er sitzt hoch und trocken") | |
häi sit't up 't hôğ rös | er ist hochmütig (Rdw.: "er sitzt auf dem hohen Ross") | |
häi stājt hōğ in rēken | er wird hoch geachtet | |
hôğ (däi) | Hoge, großer langer natürlicher Hügel der mit mehreren Höfen bebaut ist; fehnkult.: Brauntorf; Höhergestellter | |
hôğ bōmen fóótent fööl wind | wer hoch steigt der wird tief fallen (Spr.: "hohe Bäume fassen viel Wind") | |
hôğ flauden läiep tīden | hohe Fluten schlimme Zeiten (Spr.) | |
hôğ haud | Zylinder, Zylinderhut | |
hôğ oller | hohes Alter | |
hôğ rim | trad.: obere Fistpfette, Riemenbalken des Gulfhauses | |
hôğ sğaul | Gymnasium; hohe Schule | |
hôğ sīdelmüer | trad.: hohe Seitenmauer am Vorderende des Gulfhauses | |
hôğ sīdelwôğ | trad.: hohe Seitenwand am Vorderende des Gulfhauses | |
hôğ tî | hohe Tide, Hochwasser | |
hôğ törf | fehnkult.: Brauntorf | |
hôğ wōrd | Geständnis | |
hōğ | hoch; weit; hochgestellt; vornehm | |
hōğ [=> umhōğ] | in die Höhe, aufgerichtet, aufwärts, empor, hinauf, herauf | |
hōğ (dat) | Hoch; Hochdruckgebiet | |
hōğ in 't nüst stājt däi äibēr | hoch im Nest steht der Storch | |
hōğ in 't rēken stóón | hohes Ansehen genießen (Rdw.: "hoch in der Rechung stehen") | |
hōğ un dür | hoch und heilig (Rdw.: "hoch und teuer") | |
ik dür däi tōrn näit hōğ | ich wage mich nicht den Turm hochzusteigen | |
ik kan däi appels näit bīlangen um dat s' tau hōğ sittent man dō 'k man 'n stok hār dan kun 'k s' wal bīlangen | ich kann die Äpfel nicht erreichen weil sie zu hoch hängen aber wenn ich nur einen Stock hätte dann könnte ich sie wohl erreichen | |
in 't hôğ nōrd is dat wêr grimmerğ man d'r geböört näit sō fööl kwóóds | im hohen Norden ist das.Wetter grimmig aber es passiert nicht so viel Böses | |
pingsterfossen hōğ! | Pfingstfüchse hoch! (Trinkspruch zum Pfingstfest) | |
säi gungent mitnanner nóó d' hôğ sğaul | sie gingen zusammen aufs Gymnasium | |
up mīn hôğ oller stóónt mī trappen allerwēgens in 't pad | in meinem hohen Alter stehen mir Treppen überall im Weg | |
us dochter was al mit söömtain mit hôğ sğaul klor | unsere Tochter hatte mit siebzehn bereits das Gymnasium abgeschlossen | |
wī hebbent hōğ un lēğ mitnanner hat | wir hatten gute und schlechte Zeiten (Spr."wir haben hoch und niedrig miteinander gehabt") | |