Ostfriesisch | Deutsch | |
"hethum!" rēp h' dō ful d' hóón tau d' lüchten | "getroffen!" rief er da fiel der Hahn aus der Luft | |
'n fûl snût hebben | Unsinn reden (indirekte Beleidigung) | |
'n fûl spütter | ein Dreckspritzer | |
'n fūl âj | ein Ei mit einem Blutfleck, ein schmutziges Ei | |
'n häiel berlóóken ful | sehr viel Text | |
'n häiel büües ful moltbōntjes | eine ganze Hosentasche voller Malzbohnen | |
'n jak ful hâu | eine Tracht Prügel | |
'n pot ful nóó d' krumnōtens | ein Topf zum Überlaufen voll, ein Topf randvoll, ein Topf übervoll | |
'n ôğ ful | eine Kleinigkeit | |
't fūl fan d' melk | der Rahm der Milch; fig.: das Edelste, das Beste | |
't mârkt was no al ful | der Markt war noch ziemlich voll, der Markt war in Rücksicht auf die Verhältnisse ziemlich gut besucht | |
't was sō ful as d'r tau | es war so voll wie nur möglich | |
-ful | -voll (Nachsilbe) | |
Fûl Rîğ | geogr.: Fuhlerriege (Waddewarden); geogr.: Fuhlerriege (Hooksiel); geogr.: Fuhlerriege (Wiefels); geogr.: Fuleriege (Sande); geogr.: Fuleriege (Wilhelmhaven) | |
Wat helpt 't! Däi kau gift 'n emmer ful melk un smit't hum wēr um! | Was bringt es! Die Ku gibt einen Eimer voll Milch und wirft ihn wieder um! (Spr.) | |
an 'n fûl póól kāst dū dī näit sğōn wrīven | an einem schmutzigen Pfahl kann man sich nicht sauber reiben (Spr.) | |
as bīlōper kan häi wal brūkt worden man föör ful kan häi näit mit döör | er kann nur mitlaufen aber nicht die eigentliche Arbeit übernehmen | |
bastend ful | bis obenhin voll, berstend voll | |
bit bōven hen ful | bis oben hin voll | |
butsj! dō ful däi óónt andóól | peng! da fiel die Ente herunter | |
d'r ful mit 'n móól sō 'n blink in mīn ôğ | da fiel auf einmal so ein heller Schein in mein Auge | |
dat blik sit't ful fan buchels | das Blech ist voller Unebenheiten | |
dat fläisk sit't sō ful sēnen dat me dat hóóst näit ēten kan | das Fleisch ist so sehnig das man es fast nicht essen kann | |
dat ful bīdóól | das fiel hinunter | |
dat ful näit tau | das sagte nicht zu, das viel nicht gut aus | |
dat fûl bäist wēsen | das schwarze Schaf sein | |
dat fûl kläid | das schmutzige Kleid | |
dat gaud is indīserğ ful | die Wäsche ist hartnäckig verschmutzt | |
dat holt h' näit ful | das hält er nicht durch | |
dat häiel kööken stājt ful wóósem | die ganze Küche ist voller Wasserdampf | |
dat kläid is fūl | das Kleid ist schmutzig | |
dat land is ful fan hülten un bülten | das Land ist schief und krumm, das Land ist voll von Hügeln und Haufen | |
dat land is ful hollen un dollen | das Land ist schief und krumm, das Land ist voll von Pfähle und Löcher | |
dat land is ful kūlen un dellen | das Land ist uneben, das Land is voll von Gruben und Niederungen | |
dat land sit't ful fan óómel | das Land ist voller Tipula-Larven | |
dat stekt up 'n pērd ğīn emmer ful | die Differenz ist groß (Rdw.: "es sticht auf einem Pferd keine Eimer voll" ) | |
dat īs sit't ful fan dâj góóten un word't al sō brös dat me 't häil näit mēr wóógen dürt um d'r no up t' góón | das Eis ist voller Taulöcher und wird so zerbrechlich dass man es garnicht mehr wagen darf darauf zu laufen | |
däi bost ful hebben | den Tränen nahe sein (Rdw.: "die Brust voll haben") | |
däi bōm sit't ful fan blössems | der Baum sitzt voller Blüten | |
däi gaus sit't ful pūnen | die Gans ist voller Daunen | |
däi het 'n fûl snût | der redet nichts als Unsinn (indirekte Beleidigung) | |
däi kop ful slenters hebben | den Kopf voll von Tricks haben | |
däi kēdel sit't ful fan būlen | der Kessel ist voller Beulen | |
däi kērl is sō bâng dat häi sük mit 'n blóóes ful bōnen ferjóógen let't | der Mann ist so ängstlich das er sich mit einem rasseldem Beutel Bohnen verjagen lässt | |
däi kīkbûs sit't ful fan óól | der Fangkorb ist voller Aale | |
däi lücht is ful fan damp | die Luft ist voller Dampf | |
däi pîp ful stükken alsō ōk däi briel | die Pfeife fiel kaputt also auch die Brille | |
däi slōd sit't ful fan bīsóómrötten | der Graben ist von Bisamratten befallen | |
däi stróóet is ful fan slenken | die Straße ist voll von Schlaglöchern | |
däi sğienk sit't ful fan móóden | der Schinken ist voller Maden | |
däi wērld is ful pīn | die Welt ist voller Schmerz | |
dū góópenbek! wat stājst dū d'r hen mit 'n bek ful tannen! | du Maulaffe! wieso stehst du da so herum mit deinem Mund voller Zähne! | |
dū kāst dat fûl gaud man fut in d' bóólje setten | du kannst die schmutzige Wäsche ruhig direkt in die Wasse geben | |
dū maust dat gaud näit al bīhandjen anners kust dū 't no wal krūs un fūl móóken | du darfst die Ware nicht ständig mit der Hand anfassen sonst könntest du sie noch kraus und schmutzig machen | |
ful | voll, gefüllt; vollständig, vollzählig; vollwertig; üppig, prall; betrunken; ganz, völlig | |
ful fan ... wēsen | voller ... sein, übersät sein mit ... | |
ful wēsen | voll sein, satt sein; gerührt sein, bewegt sein, den Tränen nahe sein | |
fûl gaud | schmutzige Sachen | |
fûl wāske | schmutzige Wäsche | |
fūl | schmutzig, dreckig, unrein, unsauber, schmierig; verdorben; fig.: schlitzohrig, durchtrieben, von böshafter Intelligenz | |
fūl (dat) | Rahm, Sahne | |
fūl bröyden | vernachlässigen | |
fūl móóken | schmutzig machen, verunreinigen | |
häi ful bäinstrekt dóól | er fiel mit ausgestreckten Beinen hin | |
häi ful gaud un wal döör d' körf | er viel schlimm dürch den Korb | |
häi ful ōwersīds in d' slōd | er fiel seitwärts in den Graben | |
häi het sīn arkel ful sğrēven | er hat seinen Papierbogen vollgeschrieben | |
häi is näit ful bī bīnül | er ist nicht ganz bei Verstand | |
häi is sō klauk as dat kakhūske tau Bräimen dat fan ēmer klaukhaid in 't wóóter ful | er hält sich für überschlau (Spr. "er ist so schlau wie das Scheißhaus zu Bremen das vor lauter Klugheit ins Wasser fiel") | |
häi is sō wranterğ as 'n pot ful lūsen | er ist sehr mürrich (Spr.: "er ist so mürrisch wie ein Topf voller Läuse") | |
häi kan 't halsgat näit ful krīgen | er ist gierig (Rdw.: "er kann den Schlund nicht voll bekommen") | |
häi kumt mit 'n blóóes ful bōnen ansetten | er kommt mit einer Blase Bohnen angerannt | |
häi let't sük mit 'n blóóes ful bōnen ferjóógen | er lässt sich mit einer Blase Bohnen verjagen | |
häi maut altīd būk un bak ful hebben | er isst immer sehr viel (Rdw.: "er muss immer Bauch und Rücken voll haben") | |
häi sat ful āngst | er saß voller Furcht | |
häi sit't ful fan achterdocht | er sitzt voller Arglist | |
häi sit't ful fan wóóngelôv | er hat einen starken Aberglauben | |
häi slājt d' būk 's middóóğs gaud ful | er schlägt sich den Bauch mittags gut voll | |
häi slājt sük däi wampen ful | er schlägt sich den Bauch voll | |
häi supt hum d' moers ful | er betrinkt sich stark (Rdw.: "er säuft sich den Arsch voll") | |
häi was ful fan lengen nóó dat wicht | er verging vor Sehnsucht nach dem Mädchen | |
ik bün d'r ful mit inferstóón | ich bin damit völlig einverstanden | |
ik bün fannóómiddağ sō blasserğ un ful dat ik insent ērst 'n örnelk lōp móóken maut um wat wien kwīt t' worden | ich bin heute nachmittag so blähig und voll das ich erst einmal einen ordentlichen Spaziergang machen muss um die Blähungen los zu werden | |
ik heb d' bost ful | ich bin den Tränen nahe | |
ik heb d'r sō 'n lütjet êk an d' finger däi sit't ful fürerğkaid un däi düüvel stekt un brānt mī sō dat ik fannacht ğīn ôğ fan diecht dóón heb | ich habe da so ein kleines Geschwür am Finger das ist eher entzündet und jener Teufel sticht und brennt mich so das ich heute nacht kein Auge zugetan habe | |
ik heb däi häiel lichem ful būlen un drūlen | ich haben den ganzen Körper voll mit Beulen und Insektenstichen | |
ik kun 't näit bētern dat häi ful | ich hatte keine Schuld daran das er gefallen ist | |
lóót dat d'r man no bīlōpen dat dat fat man ful word't | lass das ruhig noch hinzulaufen damit das Fass nur voll wird | |
mī ful dat up dat h' sō 'n mien klööer het | mir viel auf das er so wenig Farbe im Gesicht hat | |
strip-strap-strul un däi emmer is ful | stripp-strapp-strull und der Eimer ist voll | |
strip-strap-stul däi emmer is bol ful | stripp-strapp-strull der Eimer ist bald voll | |
swibbel-swabbel-ful | übervoll | |
säi blüüsent dat häiel kentōr ful | sie blasen das ganze Büro mit Tabakqualm voll | |
säi hebbent hum sō hāuen un knuft dat häi allerwēgens ful fan blāuels sit't | sie haben ihn so gehauen und gestoßen dass er überall voller Blutergüsse ist | |
sük d' būk ful slóón | sich den Bauch voll schlagen, viel essen | |
sük fūl móóken | sich beschmutzen, sich schmutzig machen | |
sīn fóóer düüvelæærde fērer 't elfürtje ful ūt | sein Vater schimpfte weiter die Teezeit viel aus | |
sō ful as 'n âj | randvoll (Rdw.: "so voll wie ein Ei") | |
sūp dī ful un frēt dī dik man hol dīn bek fan d' pōlitik | sauf dich voll und friss dich dick aber halt den Mund von der Politik (Spr.) | |
tau d' lechtmies maut dat gulf no half ful wēsen | zu Lichtmess muss das Heufach noch halb voll sein | |
up fûl aier sitten | schlimm dran sein (Spr.: "auf faulen Eiern sitzen") | |
wat sal me fan sō 'n man denken däi altīd sō ful achterdochten sit't | was soll man von so einem Mann halten der immer so voller Hinterlist ist | |
wunner ful | besonders voll | |
wōsō wult dū hum däi sğimp andóón dat dū hum näit föör ful rēkenst? | warum willst du ihm die Beleidigung antun ihn nicht ernst zu nehmen? | |